Ohrenschmerzen werden meist von Entzündungen im Ohr verursacht, aber auch Erkrankungen im Nasen-Rachen-Raum oder des Kiefers können Schmerzen auslösen, die bis in die Ohren ausstrahlen. Ist die Ursache einmal gefunden, kann sie in der Regel gut behandelt werden.
Mögliche Ursachen
Hinter drückenden oder stechenden Ohrenschmerzen, die oft mit Fieber und Schwindel einhergehen, verbirgt sich häufig eine Mittelohrentzündung. Diese entsteht meist durch eine Erkältung, bei der Bakterien aus der Nase oder dem Rachen ins Ohr einwandern. Eine durch Hautverletzungen oder verunreinigtes Wasser verursachte Entzündung des äußeren Gehörgangs ist mit Schwellungen und Juckreiz verbunden.
Einseitige Ohrenschmerzen und ein vermindertes Hörvermögen können auf eine Verstopfung des Gehörgangs durch einen Ohrpfropfen hinweisen. Eine Verletzung des Trommelfells löst plötzlich und heftig einsetzende Schmerzen aus, das Hörvermögen ist stark eingeschränkt. Oft werden Ohrgeräusche wie Rauschen oder Pfeifen wahrgenommen (Tinnitus). Aus dem betroffenen Ohr kann Blut oder Flüssigkeit austreten.
Ursachen für Ohrenschmerzen, die außerhalb des Ohres ihren Ursprung haben, können beispielsweise eine Mandel- oder Nasennebenhöhlenentzündung sein, aber auch Zahnerkrankungen, Fehlstellungen und Verspannungen im Kieferbereich.
Behandlungsmöglichkeiten
Das Auflegen eines Zwiebelsäckchens ist ein bewährtes Hausmittel zur Behandlung von leichten Ohrenschmerzen. Dazu wird eine Zwiebel zerkleinert, erhitzt und in ein Geschirrtuch gewickelt. Das noch warme Päckchen verbleibt dann für etwa 30 Minuten auf dem schmerzenden Ohr. Auch eine Rotlichtlampe oder ein Kirschkernkissen geben heilsame Wärme ab, ein Kamillendampfbad wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd.
Alternativ können zur Behandlung von Ohrenschmerzen Ohrentropfen aus der Apotheke verwendet werden. Rezeptfreie Schmerzmittel sind ebenfalls hilfreich, sie bekämpfen zusätzlich die Entzündung. Die Auswahl des richtigen Medikamentes hängt von Art und Schwere der Beschwerden ab, eine fachkundige Beratung durch den Apotheker ist daher empfehlenswert.
Klingen die Ohrenschmerzen nicht innerhalb von zwei bis drei Tagen ab oder verstärken sich sogar, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Ein Arztbesuch ist auch ratsam, wenn die Ohrenschmerzen mit Fieber oder Hörverlust einhergehen.
Untersuchungen zur Diagnose
Mithilfe einer Ohrspiegelung (Otoskopie) kann der Arzt das Innere des Ohres bis zum Trommelfell untersuchen. Im Zweifelsfall helfen ihm eine Blutuntersuchung, Hörtests oder ein Röntgenbild, die richtige Diagnose zu stellen.
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