Haben Sie öfters das Gefühl, sich in der Magengegend aufgebläht und unwohl zu fühlen? Waren Sie vielleicht schon beim Arzt und dieser konnte keine ernsthafte Erkrankung diagnostizieren? Dann leiden Sie womöglich an einer Glutenunverträglichkeit. Denn die meisten Menschen merken, dass etwas nicht mit Ihnen stimmt, bringen das aber zu Beginn oft nicht mit der Nahrungsaufnahme von glutenhaltigem Getreide in Verbindung.
Was ist der Unterschied zwischen Zöliakie und Glutensensitivität?
Eine Glutenunverträglichkeit wird oft als Überbegriff verschiedenster Krankheiten mit dem Auslöser Gluten, verwendet. Neueste Erkenntnisse weisen hier jedoch Unterschiede auf. Die Zöliakie ist eine ernsthafte Erkrankung des Darms, die durch die Aufnahme von Gluten bzw. glutenhaltigem Getreide entsteht. Sie ist chronisch und besteht für den Betroffenen ein Leben lang. Bei der Zöliakie entzündet sich durch das Essen von glutenhaltigem Getreide die Darmschleimhaut und die Zotten, die für die Nährstoffaufnahme im Körper zuständig sind, bilden sich zurück. In den meisten Fällen bedingt durch eine erbliche Veranlagung. Die Krankheit kann aber auch im Laufe des Lebens, durch verschiedene Faktoren wie zum Beispiel Infektionen, Ernährung und Umwelteinflüsse entstehen. Genau weiß man das allerdings nicht. Wird eine Zöliakie durch den Arzt ausgeschlossen, kann mit einer Glutensensitivität gerechnet werden.
Bei der Glutensensitivität hingegen besteht eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Klebeeiweiß Gluten. Die Darmschleimhaut verändert sich in diesem Fall nicht.
Dennoch sind die Erkrankungen nicht allein durch das Beschwerdebild zu unterscheiden. Hierfür ist ein Bluttest nötig. Bei der Zöliakie kann zusätzlich noch zu einem Bluttest eine Darmspiegelung gemacht werden, um sicher zu gehen, dass es sich auch um eine Zöliakie handelt und die Zotten sich zurückgebildet haben.
Die Symptome sind vielfältig und der Krankheit zu Beginn oft nicht zuzuordnen. Deshalb ist es auch so schwer, die Krankheit zu erkennen, denn die meisten Menschen essen jeden Tag glutenhaltiges Getreide und empfinden das als Normalität. Darauf zu kommen, dass Sie gerade durch das "normale Essen" erkranken könnten, ist sehr schwierig. Neueste Erkenntnisse haben gezeigt, dass die Anzahl an Patienten, die an Glutenunverträglichkeit leiden, stark zunimmt. Welche Beschwerden zeigen sich beim Betroffenen?
1. Magen-Darm Beschwerden
Viele Betroffene klagen über Beschwerden, wie Übelkeit nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln, Durchfall, Blähungen, Verstopfung oder Sodbrennen.
2. Psychische Symptome
Des Weiteren können psychische Sympthome, wie Depressionen, launische Stimmungsschwankungen oder Angstzustände und Mutlosigkeit auftreten.
3. Hautprobleme
Viele Hautunreinheiten, auch die Reibeisenhaut an Armen und Beinen können durch eine Glutenunverträglichkeit kommen.
4. Erschöpfung
Viele Symptome, wie Schlappheit, Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Migräne rühren ebenfalls von einer Glutenunverträglichkeit her.
5. Entzündungen
Entzündungen an Gelenken, Finger, Knie und Hüfte können auftreten und sind sehr schmerzhaft.
Die einzige Behandlungmöglichkeit ist eine glutenfreie Ernährung. Diese ist vor allem bei der Zöliakie zwingend vorgeschrieben, da es sonst zu schweren Erkrankungen des Darms kommen kann. Aber auch bei einer Glutensensitivität sollte auf den Verzehr von glutenhaltigem Getreide verzichtet werden.
Man hat als Betroffener hier viele Alternativen, um sich trotzdem gesund zu ernähren. Statt Roggen, Weizen, Dinkel und Gerste kann man auf Ersatz, wie Hafer, Amaranth, Quinoa und Buchweizen zurückgreifen. Fragen Sie hierzu einfach in unserer Apotheke nach, wir helfen Ihnen bei der Behandlung gerne weiter.
Foto: Stephanie Hofschläger, Pixelio